Nach zwei Jahren Pause erfreut sich die Ausbildungsmesse im Eisstadion Bad Tölz großer Beliebtheit. Sowohö Aussteller als auch Besucher waren willkommen.
Bad Tölz – Jede Menge los war am Mittwoch im Tölzer Eisstadion – und das ganz ohne Eis. In der Trainingshalle fand die Ausbildungsmesse statt. Zwei Jahre lang hatte die Messe coronabedingt pausiert. Bis dahin alle vorübergehend, sich nun endlich wieder präsentieren und informieren zu können. Ein Rundgang.
„Endlich können wir wieder aktiv werden“, freut sich Peter Ott, Betriebsratsvorsitzender von Bauer Kompressoren aus Geretsried. In den vergangenen Corona-Jahren habe es wenige geeignete Bewerber für die Ausbildungsrichtungen Mechatroniker und technischer Produktdesigner – als stellt man beispielsweise 3D-Modelle her – gegeben. „Wir freuen uns, dass wir endlich wieder da sein und die jungen Leute an die Hand nehmen können.“ An dem Stand können sich Interessierte auch ganz praktisch als Mechatroniker versuchen. Das sei wichtig, sagt Ott.
Roboter der Firma Hawe weckt Interesse
Ein wenig weiter, am Stand der Firma Hawe aus Sachsenkam, weckt ein Roboter das Interesse der Passanten. „Wir nutzen uns, etwas Besonderes anzubieten“, sagt Lukas Rossberger, Auszubildender im Dritten Lehrjahr, der den Stand mit betreut. Der Roboter ist eng auf den Menschen abgestimmt. Das zeigt einen Versuch: Der Roboter nähert sich einer Hand auf dem Tisch und bleibt sofort stehen, wenn er die Hand berührt.
Zwar hatte Rossberger in den ersten Stunden des Vormittags „noch nicht viele tiefer gehende Gespräche“ geführt. Er ist aber optimistisch, dass sich noch etwas ergibt. Insgesamt sechs Lehrstellen bietet Hawe an, vor zwei Jahren sei es sehr schwer gewesen, Azubis zu finden. „Da wurden nur drei Stellen besetzt.“ Aber nun merke man, dass es wieder aufwärts gehe.

Eine Mädchengruppe informiert sich gerade am Stand des Justizministeriums, ein wenig weiter stehen Florian, Kilian und Leni, die mit ihrer Abschlussklasse von der Mittelschule Gaißach zur Messe gekommen sind. „Ich interessiere mich für Heizungsbau“, sagt Florian, zeigt ein paar Prospekte. Einige Informationen sind bereits erhalten. August (15) und Thomas (14) von der Mittelschule Lenggries haben bereits ihre Ausbildungsplätze in der Tasche. August wird im September die Lehre zum Zimmerer starten, Thomas als Feinwerkmechaniker. Trotzdem schauen sie sich interessiert um. „Wir haben von der Schule einen Zettel bekommen mit Berufsfeldern, die wir uns einmal ansehen sollen“, erklärt August. „Danach können wir uns einfach frei umsehen.“ Übernächste Woche gestartet für die Jugendlichen der Technik-Quali, im Juni stehen die Wochen der Abschlussprüfungen an, wie August erzählt. Am Stand des Zolls schauen zwei Buben gerade in eine VR-Brille. „Sie sehen, wie es hinter den Kulissen beim Zoll aussieht“, erklärt Kevin Koch, Anwärter im ersten Jahr. Da geht es beispielsweise um Einsätze auf der Autobahn oder am Flughafen oder mit dem Zollhund. Ausbildungsplätze gebe es zahlreich. „Wir freuen uns über jede Bewerbung“, sagt Koch, der selbst als Quereinsteiger in den Beruf wechselt ist – wegen Corona, wie er sagt. „Der Beruf bringt eine Sicherheit mit sich und er ist sehr abwechslungsreich.“ Mindestens Mittlere Reife sei Voraussetzung, auch nach dem Abi gebe es zahlreiche Möglichkeiten, beim Zoll anzufangen.
Schulfrei für Messebesuch
Am Mittwochvormittag waren viele Schulklassen zur Messe gekommen. „Das Landratsamt hat die Messe-Veranstalter dabei unterstützt, alle Schulen zu informieren“, erklärt Andreas Ross vom Wirtschaftsforum Oberland. So habe man den Schulen empfohlen, die Klassen für den Besuch anzumelden, um den Strom an Gäste etwas lenken zu können. Manche Schulen hätten den Schülern auch die beiden letzten Stunden frei gegeben, um auf die Messe gehen zu können, andere junge Leute wollten erst am Nachmittag kommen. „Mit der Messe, dem Ausbildungskompass, dem Job-Speeddating und der bald startenden Ausbildungstour zu den Betrieben haben wir ein gutes Angebot. Jeder kann sich raussuchen, was zu ihm passt.“ Erfreulich sei, dass sich auch große Ausbildungsbetriebe auf der Messe präsentieren, die normalerweise keine Probleme hätten, Azubis zu finden.
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Quelle: www.merkur.de