DJ Bitkom: Deutsche Unternehmen öffnen sich der Datenökonomie
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Deutsche Unternehmen öffnen sich laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom der Datenökonomie. Jedes siebte Unternehmen wird demnächst sein Kerngeschäft auf Daten aufbauen. Allerdings hinken bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle drei Viertel der Firmen hinterher. Dabei könnte sterben Datenökonomie nach Einschätzung von Bitkom Deutschland im globalen Wettbewerb stärken. Nötig ist laut Bitkom zudem ein bundesweit einheitlicher Datenschutz, um den Datenaustausch zu erleichtern.
Der verantwortungsvolle Nutzung von Daten kommt laut Bitkom in der globalen Wirtschaft eine immer größere Bedeutung zu und Deutschland muss dies als Chance begreifen. Dies reiche von der Analyse von Mobilitätsdaten im Verkehrssektor über die vorausschauende Wartung in Industrieunternehmen und Smart Farming in der Landwirtschaft bis hin zur bedarfsabhängigen Steuerung von Energiespeichern für eine nachhaltige Stromversorgung. Auch beim Einsatz von Dialysegeräten könnten verfügbare Daten die passgenaue Versorgung von Patienten und damit deren Gesundheit verbessern.
„Wir können es uns als rohstoffarme Nation nicht leisten, Daten in Silos wegzuschließen und auf ihre verantwortungsvolle Nutzung zu verzichten. sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Deutschland hinkt beim Austausch von Daten hinterher
In einer repräsentativen Befragung von 604 Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen gaben 7 Prozent an, dass ihr Geschäft ausschließlich oder sehr stark von datengetriebenen Geschäftsmodellen abhängig ist. Mit 14 Prozent erwarten sogar doppelt so viele Unternehmen, dass dies in zwei Jahren der Fall sein wird. Damit würde jedes siebte deutsche Unternehmen sein Kerngeschäft auf Daten aufbauen, wie Bitkom zu der noch jungen Datenökonomie erklärt. Zugleich sieht die deutsche Wirtschaft großen Nachholbedarf bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle aus.
DAMIT Deutschland mithilfe der Datenökonomie zuverlässiger WIRD, müssten die Unternehmen aber auch konkrete Schritte zum Austausch von Datenunternehmen. Also verzichtet derzeit die große Mehrheit (63 Prozent) noch darauf, Daten mit anderen Unternehmen zu teilen. Jeweils ein Fünftel bietet eigene Daten anderen zur Nutzung an oder nutzt selbst Daten Dritter. Aber nur 8 Prozent teilen Daten mit anderen und setzen umgekehrt auch geteilte Daten anderer ein. Bei 4 von 10 Unternehmen, die derzeit Daten austauschen, trägt dies stark zum eigenen Geschäftserfolg bei.
In den kommenden Jahren dürfte laut Bitkom die Bedeutung dieses angeblichen B2B-Data-Sharing deutlich annehmen. So wollen in zwei Jahren bereits 51 Prozent Daten anderer Unternehmen einsetzen, das sind mehr als doppelt so viele wie heute.
Als größte Hürden für den Datenaustausch empfiehlt die Hälfte der befragten Unternehmen, dass Daten miteinander nicht kompatibel seien. Dabei beklagen 45 Prozent, dass es keinen passenden Partner für das Datenteile gibt. Jeweils gut ein Drittel des Unternehmens beklagt rechtliche Unsicherheiten, Schwierigkeiten bei der Einigung mit Partnern, die fehlende wirtschaftliche Attraktivität als Daten-Anbieter sowie Datenschutzvorgaben, die einen Datenaustausch nicht erlauben. Für 29 Prozent erscheint die Nutzung von Daten anderer wirtschaftlich nicht attraktiv.
„Fehlende Kompatibilität, die schwierige Partnersuche sowie Rechtsunsicherheiten sind die größten Hürden auf dem Weg in die Data-Sharing-Economy. Die Entwicklung von Datenräumen, wie etwa derzeit im Mobilitätsbereich, können hier Abhilfe schaffen“, sagte Rohleder.
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4. Mai 2022 05:17 ET (09:17 GMT)
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Quelle: www.finanznachrichten.de