16.24 Uhr: Selenskyj lädt Scholz und Steinmeier für 9. Mai ein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für den 9. Mai zu einem Besuch in Kiew eingeladen. Am 9. Mai, dem kommenden Montag, feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg.
Scholz könne einen starken politischen Schritt unternehmen und am 9. Mai nach Kiew kommen, sagte Selenskyj. Der Bundeskanzler ist bisher noch nicht zu einem Solidaritätsbesuch in die Ukraine gereist.
16.24 Uhr: Faeser: Waffenlieferungen an die Ukraine sind nicht alles
Die Ukraine braucht nach Ansicht von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nicht nur Unterstützung durch Waffenlieferungen, sondern auch humanitäre Hilfe. Eine Fokussierung „allein auf die Frage der Waffen“ halte sie nicht für richtig. Als Beispiele für nötige Hilfe, die Deutschland „längst“ leiste, nannte sie Medikamentenlieferungen und die Versorgung von Verletzten.
„Wir unterstützen das Land und viele Menschen, die bei uns Zuflucht vor Putins Angriffskrieg gefunden haben“, sagte Faeser in der „Frankfurter Rundschau“ (Samstag). So seien Kinder aus ukrainischen Waisenhäusern und Heimen in Deutschland aufgenommen worden.
16.05 Uhr: Amtsberg pocht auf Aufklärung zu verschleppten Ukrainern
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), pocht auf Aufklärung zu massenhaften Verschleppungen von Ukrainerinnen und Ukrainern nach Russland. „Verschleppungen von Ukrainern, darunter wohl 200.000 Kinder, durch russische Truppen reihen sich ein in eine lange, grausame Liste an mutmaßlichen Kriegsverbrechen Russlands“, sagte Amtsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Diese Vorgänge müssten unabhängig untersucht werden, forderte sie.
15.35 Uhr: Papst Franziskus: Krieg in der Ukraine besonders barbarisch
Papst Franziskus hat den russischen Krieg in der Ukraine als besonders barbarisch verurteilt. Denn dort töteten Christen andere Christen in einem Skandal, der die Gläubigen zur Einigkeit treiben sollte, sagte er. Christen sollten sich fragen, was sie getan hätten oder noch tun könnten, um die Brüderlichkeit untereinander zu fördern, so der Papst.
15.18 Uhr: Unicef: Russlands Krieg hat verheerende Auswirkungen auf Kinder
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef prangert die verheerenden Folgen des Krieges in der Ukraine für Gesundheit und Wohlergehen die Kinder in der Ukraine an. Viele Kinder hätten physische und sexuelle Gewalt gesehen oder selbst erlebt. Explosionen, Sirenen und Warnsysteme erschütterten die Kleinen. Das psychosoziale Gleichgewicht aller Mädchen und Jungen sei von den Kampfhandlungen getroffen, erklärte der Unicef-Berater.
Außerdem litten fast alle Kinder unter der Abwesenheit ihrer Väter, älteren Brüder oder Onkel, da nahezu alle Männer zwischen 18 und 60 zur Landesverteidigung gegen die russischen Invasoren einrücken mussten. Besonders hart treffe der Krieg die Kinder in Heimen, Waisenhäusern, Internaten und anderen Einrichtungen.
14.51 Uhr: Verbandskästen aus dem Auto für die Ukraine spenden
Autofahrer in Bayern können ab sofort Verbandskästen mit abgelaufenem Verfallsdatum für die Ukraine spenden. Dazu haben das Kolpingwerk Augsburg, der Automobilclub ADAC und der Radiosender Bayern 3 eine Kampagne gestartet. Das Potenzial wird innerhalb dieses Jahres mit mehr als einer Million Verbandskästen beziffert. Abgegeben werden können sie in allen ADAC-Geschäftsstellen im Freistaat. Das Verbandsmaterial werde überprüft und dann über das Kolping-Netzwerk via Rumänien in die Ukraine nach Czernowitz gebracht, hieß es.
14.33 Uhr: Russische Truppen verletzen Waffenruhe in Mariupol
Die Behörden in Mariupol werfen den russischen Streitkräften vor, eine Waffenruhe für Evakuierungen aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal verletzt zu haben. Russische Truppen hätten ein Auto beschossen, das an Evakuierungsmaßnahmen beteiligt gewesen sei, teilt der Stadtrat mit. Dabei sei ein ukrainischer Kämpfer getötet und sechs weitere verletzt worden. Russland äußerte sich zunächst nicht dazu. Russland bestreitet, Zivilisten in der Ukraine anzugreifen.
13.34 Uhr: UN-Organisation: Berichte über russischen Getreidediebstahl glaubhaft
In der Ukraine sind nach Angaben der UN-Agrarorganisation (FAO) rund 700.000 Tonnen Getreide verschwunden. Der stellvertretende FAO-Direktor Josef Schmidhuber geht davon aus, dass russische Streitkräfte Getreide stahlen und mit Lastwagen nach Russland brachten. Dafür gebe es ebenso „anekdotische Beweise“, so Schmidhuber am Freitag in einem UN-Briefing zu Reportern in Genf. Ebenso gebe es glaubhafte Berichte, dass russische Streitkräfte Agrargeräte stehlen und Lagerhäuser zerstören. Es gebe Videos in den sozialen Medien, die die die Diebstähle nahelegten, und er halte diese Videos für glaubwürdig, sagte Schmidhuber.
13.03 Uhr: Russische Regierung bestätigt Putin-Entschuldigung gegenüber Israel nicht
Die russische Regierung will nicht bestätigen, dass Präsident Wladimir Putin sich bei Israel für Äußerungen seines Außenministers Sergej Lawrow entschuldigt habe. Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett hat sich Putin für Lawrow entschuldigt.
Lawrow hatte vor dem Hintergrund der jüdischen Abstammung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj behauptet, auch Adolf Hitler habe jüdische Wurzeln gehabt. Aus Sicht Lawrows ist damit die von Russland behauptete Befreiung der Ukraine von Nazis widerspruchsfrei.
12.46 Uhr: EU-Justizbehörde soll Beweise für Kriegsverbrechen sammeln
Die europäische Justizbehörde Eurojust soll ein erweitertes Mandat für die Untersuchung mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erhalten. Die Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten billigten am Freitag in Brüssel die Änderungen. Nach dem Rat muss noch das Europäische Parlament zustimmen.
Demnach soll die Agentur mit Sitz im niederländischen Den Haag Beweismittel für künftige Verfahren wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufbewahren, verarbeiten, analysieren und an andere Behörden weiterleiten dürfen. Konkret geht es etwa um Satellitenaufnahmen, Bild- und Tonaufzeichnungen sowie DNA-Profile und Fingerabdrücke.
12.42 Uhr: Russland bezeichnet Polen als mögliche Bedrohung
Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow wirft Polen eine feindliche Rhetorik vor und erklärt, die Regierung in Warschau könne sich zu einer Quelle der Bedrohung entwickeln. Polen gehört zu den westlichen Ländern, die sich besonders entschieden für Sanktionen gegen Russland einsetzen. „Polen ist stolz darauf, auf Putins Liste der unfreundlichen Länder zu stehen“, hatte die Umweltministerin Anna Moskwa am Montag erklärt.
12.37 Uhr: Militärexperte: Ukraine muss Territorium zurückgewinnen
Nach Ansicht des Militärexperten Carlo Masala ist eine politische Lösung des Krieges in der Ukraine nur durch ein Zurückdrängen russischer Truppen durch die Ukraine möglich. Dies sei eine der Voraussetzungen, dass es überhaupt irgendwann Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts geben könne, so Masala im stern-Podcast „Ukraine – die Lage“. Masala ist Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr in München.
Es gebe derzeit eine Art Stellungskrieg, in dem es aber auch etwas Bewegung gibt. Die russischen Truppen würden dabei langsam vorankommen. Das könne auf Dauer nicht für die Ukraine tolerabel sein, sagte Masala. Daher rechne er mit einer größeren ukrainischen Gegenoffensive ab kommenden Monat.
12.31 Uhr: UN: Blockierung ukrainischer Häfen verhindert Agrarexporte
Der russische Angriffskrieg hat nach Angaben der UN verheerende Auswirkungen auf den Export von landwirtschaftlichen Produkten aus der Ukraine. Alle Seehäfen der Ukraine am Schwarzen Meer seien blockiert und könnten für die Ausfuhr nicht genutzt werden, erklärte Josef Schmidhuber von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO am Freitag in Genf.
12.25 Uhr: Fast 25 Millionen Tonnen Getreide stecken in Ukraine fest
In der Ukraine stecken nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) knapp 25 Millionen Tonnen Getreide fest. „Es ist eine nahezu groteske Situation, die wir im Moment in der Ukraine sehen“, sagt FAO-Experte Josef Schmidhuber bei einer Pressekonferenz in Genf. Die Getreidemenge könne eigentlich exportiert werde, „kann aber das Land nicht verlassen, einfach wegen der fehlenden Infrastruktur und der Blockade der Häfen“.
12.22 Uhr: Russland schließt taktischen Atomschlag gegen Ukraine derzeit aus
Russlands Außenministerium hat Spekulationen über einen möglichen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine zurückgewiesen. Für einen solchen Einsatz gebe es klare Richtlinien in der russischen Atomdoktrin, betonte Alexej Saizew, ein Sprecher des Ministeriums, am Freitag laut der Nachrichtenagentur Interfax. Sie seien nicht anwendbar für die Verwirklichung der Ziele, die im Rahmen der „militärischen Spezialoperation in der Ukraine“ gesetzt worden seien, fügte er hinzu. Die russische Atomdoktrin sieht einen Einsatz der Atomwaffen nur bei einer Gefährdung der Existenz des Landes selbst vor.
12.22 Uhr: Scholz – Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Bruch mit den Werten der Zivilisation vorgeworfen. Russland sei mutwillig aus der Weltgemeinschaft ausgestiegen, sagte Scholz am Freitag in Hamburg. „Putin darf diesen verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht gewinnen – und er wird diesen Krieg auch nicht gewinnen“, so Scholz. Sollte sich Russland aber durchsetzen, drohe „internationale Regellosigkeit“.
Der Kanzler warf Putin auch Irrationalität vor, weil sein Hass auf eine freiheitliche Ukraine größer sei als sein Interesse an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Russlands. „Russlands Aggression gegen die Ukraine ist die größte Katastrophe unserer Zeit“, sagte er.
11.46 Uhr: TV-Ansprache von Scholz am Sonntag
Bundeskanzler Olaf Scholz wird sich am Sonntag in einer Fernseh-Ansprache an die Bevölkerung wenden. Die Rede werde abends ausgestrahlt, sagt eine Regierungssprecherin in Berlin. Die Ansprache stehe in Zusammenhang mit dem 8. Mai als Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Dieser Tag sei in diesem Jahr ein besonderer, da zwei Staaten, die damals Opfer Nazi-Deutschlands gewesen seien, nun im Krieg seien.
11.29 Uhr: Amnesty: Zahlreiche Kriegsverbrechen in Ukraine nachweisbar
Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International können russischen Truppen in der Ukraine zahlreiche Kriegsverbrechen nachgewiesen werden. Dazu zählt Amnesty rechtswidrige Luftangriffe oder außergerichtliche Hinrichtungen in Orten wie Butscha, Andrijiwka, Zdvyzhivka und Worsel. Für die in der Region nordwestlich von Kiew begangenen Verbrechen sollten alle Verantwortlichen der russischen Streitkräfte vor Gericht gestellt werden, forderte die Organisation am Freitag.
11.25 Uhr: Waffenhersteller Heckler & Koch vermeldet deutlich mehr Geschäft
Inmitten des Ukraine-Kriegs hat die Rüstungsfirma Heckler & Koch deutlich mehr Geschäft gemacht. Der Umsatz sei im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,2 Prozent auf 77,5 Millionen Euro gewachsen, teilte die Firma am Freitag in Oberndorf (Baden-Württemberg) mit. Der Nettogewinn wurde von 3,3 auf 8,1 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Soweit man zurückblicken könne, sei es das beste Jahresauftakt-Quartal der Firmengeschichte gewesen, sagte Finanzvorstand Björn Krönert. Als Gründe für die positiven Zahlen nannte er eine generell hohe Nachfrage nach Waffen und effizientere Arbeitsabläufe.
11.21 Uhr: EU-Außenbeauftragter dringt auf rasche Einigung bei Öl-Embargo
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kündigt an, ein außerordentliches Treffen der EU-Außenminister einzuberufen, sollte es bis zum Wochenende keine Verständigung auf das geplante Embargo gegen russisches Öl geben. Es müsse schnell eine Einigung gefunden werden, sagt Borrell. Er gehe fest davon aus, dass dies erreicht werden könne, obwohl nicht alle EU-Mitglieder in derselben Lage seien.
11.15 Uhr: 20.000 Kinder aus der Ukraine an bayerischen Schulen
Mehr als 20.000 Kinder aus der Ukraine gehen inzwischen in Bayern zur Schule. Wie das Kultusministerium in München am Freitag mitteilte, sind dafür rund 1.000 pädagogische Willkommensgruppen eingerichtet worden. „Ich bin nach wie vor tief beeindruckt von der Solidarität und dem außergewöhnlichen Engagement in unserer bayerischen Schulfamilie“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). In den Willkommensgruppen arbeiten derzeit mehr als 2.500 sogenannte Willkommenskräfte, um die geflüchteten Schülerinnen und Schüler zu betreuen.
11.14 Uhr: Vatikanischer Außenminister plant Kiew-Besuch
Der Päpstliche Botschafter in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, hat bestätigt, dass der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, nach Kiew reisen will. Laut einem Bericht des italienischen katholischen Informationsdienstes SIR (Freitag) arbeitet man derzeit an den Terminen. Es wäre der erste Besuch eines hochrangigen Mitarbeiters des vatikanischen Staatssekretariats in Kiew seit Beginn des Krieges.
11.06 Uhr: SPD-Chef – Beim Wirtschaftsumbau nicht auf andere EU-Länder warten
Deutschland sollte laut SPD-Co-Chef Lars Klingbeil beim Umbau seiner Wirtschaft weg von fossilen Energien aufs Tempo drücken. Die zu starke Abhängigkeit von russischem Öl und Gas müsse schnell reduziert werden, sagt Klingbeil in Hannover. „Deswegen muss Deutschland voran marschieren, und wir werden andere europäische Länder mitziehen, aber warten auf Europa sollten wir nicht.“
10.53 Uhr: Schweiz in den USA als Putin-Gehilfin angeprangert
Die Schweizer Regierung wehrt sich vehement gegen Vorwürfe aus den USA, sie sei mit ihren Geschäftsbeziehungen zu russischen Oligarchen eine Gehilfin von Russlands Präsident Wladimir Putin. Die US-amerikanische Helsinki-Kommission erhob die Vorwürfe bei einer Anhörung am Donnerstag. „Die Schweiz, die seit langem als Versteck für Kriegsverbrecher und Kleptokraten bekannt ist, ist eine führende Förderin des russischen Diktators Wladimir Putin und seiner Kumpane“, hieß es in der Einladung. Die Kommission soll die Einhaltung der Vereinbarungen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) überwachen.
10.51 Uhr: Forscher: Waffenlieferungen können zu Friedensverhandlungen führen
Die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine kann nach Ansicht des Osnabrücker Friedens- und Konfliktforschers Ulrich Schneckener die Chance für Friedensverhandlungen mit Russland erhöhen. Nur wenn die Ukraine in die Lage versetzt werde, sich gegen die russische Invasion längere Zeit zu verteidigen, könne es zu einer Pattsituation zwischen den Kriegsparteien kommen, sagte Schneckener dem Evangelischen Pressedienst (epd).Allerdings werde es äußerst schwierig sein, selbst bei einem Waffenstillstand eine Lösung für die bis dahin von Russland besetzten Gebieten zu finden.
10.47 Uhr: Russisches Militär bestätigt Raketenschlag gegen Großstadt Kramatorsk
Das russische Militär hat eigenen Angaben nach ein großes Munitionsdepot in der ukrainischen Großstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk zerstört. „Mit luftbasierten Hochpräzisionsraketen wurde ein großes Munitionslager der ukrainischen Streitkräfte vernichtet, das auf dem Territorium der Fabrik Energomaschstal in der Stadt Kramatorsk angelegt war“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitag. Ukrainische Behörden hatten am Vortag von einem massiven Raketenangriff auf die Stadt mit 25 Verletzten gesprochen. Nach Moskauer Angaben waren zudem in den vergangenen 24 Stunden die taktische Luftwaffe und die Artillerie wieder sehr aktiv. Demnach habe die Luftwaffe 24 Militärobjekte beschossen, die Artillerie über 200.
10.45 Uhr: SPD-Chef – Müssen russische IT-Spezialisten gezielt anlocken
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil sagt, Deutschland müsse wegen des Fachkräftemangels auch russische IT-Spezialisten jetzt gezielt anlocken. „Solche Leute brauchen wir“, sagt er in Hannover. Das müsse insgesamt ein einfacher Prozess sein.
10.42 Uhr: Russland: Gesunkener Kreuzer „Moskwa“ nicht am Krieg beteiligt
Das vor der ukrainischen Küste gesunkene Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte «Moskwa» war nach Darstellung Moskaus nicht am Militäreinsatz gegen die Ukraine beteiligt. Das geht aus einer Antwort der Militärstaatsanwaltschaft an den Hinterbliebenen eines Matrosen hervor. „Die Überprüfung hat ergeben, dass das Schiff, auf dem E.D. Schkrebez Dienst geleistet hat, nicht in die ukrainischen Hoheitsgewässer eingefahren ist und auch nicht auf der Liste der Verbände und Einheiten stand, die zum Einsatz an der militärischen Spezialoperation herangezogen wurden“, heißt es in dem offiziellen Schreiben, das der Vater des Matrosen am Freitag im sozialen Netzwerk Vkontakte veröffentlichte. Der Matrose gelte seit dem Unglück auf dem Raketenkreuzer Mitte April als vermisst.
09.57 Uhr: Russland – Munitionslager in Ukraine zerstört – Jets abgeschossen
Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein großes Munitionsdepot in Kramatorsk im Osten der Ukraine mit Raketenangriffen zerstört, wie die Nachrichtenagentur Tass meldet. Zudem seien zwei ukrainische Kampfflugzeuge, eine Su-25 und eine Mig-29, abgeschossen worden.
09.47 Uhr: Scholz plant Fernsehansprache zum Ukraine-Krieg
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich einem „Bild“-Bericht zufolge am Sonntag in einer Fernsehansprache an die Bundesbürger wenden und über den Krieg in der Ukraine und das Ende des Zweiten Weltkriegs sprechen. Die Zeitung beruft sich auf informierte Kreise. Die Ansprache soll demnach am Sonntagnachmittag aufgezeichnet und am frühen Abend von ARD und ZDF ausgestrahlt werden.
09.39 Uhr: Kiew bestätigt Befreiung von 500 Zivilisten aus Mariupol
Nach Angaben der Ukraine konnten im Zuge der jüngsten Evakuierung des Stahlwerks Azovstal in der belagerten Hafenstadt Mariupol bisher 500 Zivilisten befreit werden. „Wir haben es geschafft, 500 Zivilisten heraus zu holen“, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamts Andrij Jermak am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Er sprach von einer „weiteren Etappe der Evakuierung“, die in den nächsten Tagen fortgesetzt werden solle und dankte der UN für ihre Hilfe bei der Organisation der Flüchtlingskorridore.
09.35 Uhr: EU-Kreise – EU-Kommission kommt Kritikern von Öl-Embargo entgegen
Die EU-Kommission passt ihren Vorschlag für ein Embargo gegen russisches Öl an, um Kritikern des Vorhabens unter den 27 Mitgliedssaaten entgegen zu kommen. Das sagt ein Mitarbeiter der Kommission Reuters. Dazu zählen demnach eine dreimonatige Übergangsphase bis zur vollen Umsetzung des Embargos sowie Investitionshilfen zur Verbesserung der Öl-Infrastruktur.
09.15 Uhr: Oligarchen-Superjacht auf Fidschi: „Amadea“ in Händen der US-Behörden
Die in Fidschi festgesetzte Oligarchen-Superjacht „Amadea“ ist nach einem juristischen Tauziehen den US-Behörden übergeben worden. Der High Court in der Hauptstadt Suva hatte am Dienstag entschieden, einem Antrag aus Washington auf Beschlagnahmung des Schiffes stattzugeben. Den Versuch der Verteidigung, gegen den Beschluss vorzugehen, lehnte das Gericht am Freitag ab, wie es in einer Mitteilung der Justizbehörden hieß. Die „Amadea“ soll dem sanktionierten russischen Milliardär Suleiman Kerimow gehören. Der Fall hatte international für viele Schlagzeilen gesorgt.
09.01 Uhr: Neuer Versuch zur Rettung von Zivilsten in Stahlwerk läuft
„Ein neuer Schritt zur Evakuierung unserer Leute aus (dem Stahlwerk) Asowstal wird derzeit umgesetzt“, sagt der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andriy Jermak. Informationen über das Ergebnis werde es später geben. Am Donnerstag hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres einen neuen Versuch zur Evakuierung der Menschen aus dem von russischen Truppen eingekreisten Werksgelände in Mariupol angekündigt.
09.00 Uhr: Ungarn – EU-Sanktionspaket in jetziger Form Atombombe für Wirtschaft
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban lehnt das neue Sanktionspaket der EU, das unter anderem ein Embargo auf russische Öl-Importe vorsieht, ab. Sein Land könne das Paket in der gegenwärtigen Form nicht unterstützen, sagt Orban dem staatlichen Rundfunk. Die Vorschläge der EU-Kommission kämen dem Abwurf einer Atombombe auf die ungarische Wirtschaft gleich. Ungarn sei aber bereit zu verhandeln, sollte es einen neuen Vorschlag geben, der den ungarischen Interessen entspreche. Ungarn zählt in der EU zu den Ländern, die besonders auf russische Öllieferungen angewiesen sind.
08.50 Uhr: London: Angriffe auf Asowstal-Werk bringen hohe Verluste für Moskau
Die russischen Truppen in der Ukraine müssen bei ihrem Sturm auf das Asowstal-Werk in der schwer zerstörten Hafenstadt Mariupol nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten schwere Verluste hinnehmen. Russland wolle das Stahlwerk, die letzte Bastion der Verteidiger von Mariupol, wohl für die Siegesfeier am 9. Mai zu erobern, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums am Freitag. Russlands Präsident Wladimir Putin wünsche sich für den Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland einen symbolischen Erfolg in der Ukraine. Russland müsse das aber mit hohen Verlusten an Soldaten, Material und Munition bezahlen.
08.27 Uhr: Ukrainischer Botschafter: Deutsche Hilfen zu gering
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wirft Deutschland eine im internationalem Vergleich unzureichende Hilfe vor. Die Bundesregierung habe bislang Waffen im Wert von knapp 190 Millionen Euro geliefert, das kleine Estland im Wert von über 200 Millionen Euro, sagte er am Freitag im Deutschlandfunk. Aus den USA seien Waffen für 3,5 Milliarden Euro gekommen. Er glaube, dass es in Berlin noch sehr viel Luft nach oben gebe und ein sehr großer Handlungsbedarf bestehe, „um uns Ukrainern im Überlebenskampf zu helfen“.
07.52 Uhr: Deutschland liefert sieben Panzerhaubitzen
Deutschland wird der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Dazu sei eine Übereinkunft erzielt worden, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Freitag in Sliac in der Slowakei. Die Waffensysteme sollten aus einer laufenden Instandsetzung kommen und damit der Bundeswehr nicht unmittelbar fehlen. Zu den Haubitzen solle eine Ausbildung angeboten werden. Lambrecht hatte auch eine Lieferung von Flugabwehrpanzern Gepard in Aussicht gestellt, von dem der Hersteller KMW noch 50 Stück in den Beständen hat. Die Lieferung schwerer Waffen war lange umstritten.
Bei den PzH 2000 handelt es sich um schwere Artilleriegeschütze. Die rund 60 Tonnen schwere und 60 km/h schnelle Panzerhaubitze wurde entwickelt, um über große Entfernungen bis zu 40 Kilometern Ziele präzise anzugreifen. Weil sie pro Minute acht bis zehn Granaten abfeuern und danach rasch die Position wechseln kann, haben Gegenangriffe nur geringe Chancen, die Panzerhaubitze zu treffen. Die Panzerhaubitze gilt daher als eines der modernsten und schlagkräftigsten Artilleriesysteme weltweit.
Quelle: www.br.de