von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag
Euro am Sonntag: Am 13. Mai ist Kapitalmarkttag bei Grenke. Bleiben Sie dann bei Ihren Prognosen für 2022?
Michael Brücker: Ja. Der Aufwärtstrend aus dem vierten Quartal hat sich in den letzten Monaten. Mit fast einer halben Milliarde Euro Leasinggeschäft lagen wir mehr als ein Drittel über Vorjahr. Aus dieser starken Position planen wir 2022 ein Neugeschäft zwischen zwei und 2,2 Milliarden Euro. Bis 2024 wollen wir eine Verdopplung des Leasing-Neugeschäfts und des Nachsteuergewinns gegenüber dem vergangenen Jahr.
Ukraine-Krieg, schwächere Konjunktur und höhere Inflation fürchten Sie nicht?
Unser Geschäftsmodell ist generell sehr krisenfest. Unsere finanzielle Stärke gibt uns zusätzliche Resilienz und Flexibilität. Wir rechnen mit beherrschbaren Folgen, denn mit unserer Art der Finanzierung – Miete, Leasing oder Factoring – sind wir deutlich besser als andere gegen Inflation gefeit. Wir finanzieren für Unternehmen fast alles – vom Laptop bis zum Ultraschallgerät. In dieser Breite steckt auch eine konjunkturelle Risikostreuung.
Sie sind als früherer BayernLB-Firmenkundenvorstand Mitte 2021 angetreten, um Grenke wieder in die Spur zurückzubringen. Shortseller-Attacken und Betrugsvorwürfe hatten den Leasingkonzern zuvor schwer erschüttert. Wo stehen Sie mit den Aufräumarbeiten?
Das Shortseller-Kapitel ist endgültig abgeschlossen. Wir sind auf dem Weg in die Normalität. Dass die Finanzaufsicht Bafin ihre Prüfungen beendet hat, war ein wichtiger Meilenstein. Einen weiteren Haben wir mit dem Testat unseres neuen Abschlussprüfers BDO erreicht. Besonders wichtig war mir das Aufstellen der neuen Planung mit Verdopplung unserer Vertriebsleistung und des Gewinns bis 2024, um darauf aufbauend weitere Meilensteine für die Zukunft zu definieren.
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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Bildquellen: Jens Arbogast/Grenke
Quelle: www.finanzen.net