Breitbandausbau im Rhein-Kreis Neuss
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CDU wird Kooperation mit SpaceX
Simon Kell ist Vorsitzender des Kreis-Digitalisierungsausschusses.
Foto: Simon Kell
Rhein-Kreis Neuss Breitbandausbau: „Weiße Flecken“ sollen endlich verschwinden. Doch eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen gestaltet sich als schwierig.
Nicht so schnell wie erwartet gestaltet sich die Hoffnung der Fraktionen von CDU, FDP und UWG/Freies Wähler-Zentrum im Kreistag, den Breitbandausbau im Rhein-Kreis auch in den entlegenen „weißen Flecken“ durch eine Kooperation zu bewerkstelligen. Im Antrag beauftragten sie die Kreisverwaltung, Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen SpaceX im Rahmen der Umsetzung des Breitbandausbaus auszuloten und so Flecken weiße in abgelegenen Gegenden einem schnell mit Internet zu retten.
Gerade bei Grundstücken im Außenbereich lohne sich eine Erschließung mit Kabeln oft nicht und durch die meisten weiter entfernten 4G-Mobilfunkmasten lassen sich auch keine befriedigenden Bandbreiten und die notwendige Betriebsstabilität für Echtzeitanwendungen, heißt es zur Begründung. Eine gute Alternative sei die Starlink-Technologie des Unternehmens SpaceX. Dabei würden gebündelte Laserstrahlen von Satelliten im Weltall auf Einzelne Punkte auf der Erde gerichtet. So sei eine schnelle, nahezu Glasfaser-ähnliche Anbindung ans Internet möglich.
Allein, es bleibt der Wunsch nach einem schnellen Internet Vater des Gedankens. Die Kreisverwaltung schafft es nicht, Kontakt zu diesem Unternehmen aufzunehmen. Die Gigabitkoordination des Kreises hat bereits vor ein paar Wochen versucht, mit dem Unternehmen SpaceX Kontakt aufzunehmen bezüglich Informationen zu deren Produkt Starlink, heißt es in einer Mitteilung zur Sitzung des Digital-Ausschusses. Ein Problem liegt darin, dass es sich um ein amerikanisches Unternehmen handelt, das keinerlei Kontaktmöglichkeit angibt. Aktuell könnten Endkunden über die Homepage bereits einen Vertrag mit Starlink abschließen, ohne dass eine Kooperation mit dem Kreis nötig wäre.
Aufgrund des kommenden Glasfaserausbaus werde es in wenigen Jahren kreisweit eine flächendeckende Glasfaserversorgung geben – jedoch mit Ausnahmen „bei abgelegenen Einzeladressen“. Das Unternehmen Starlink gibt auf seiner Website kein Impressum oder sonstige Kontaktmöglichkeiten an. Lediglich Kunden können einen Support nutzen. Das Unternehmen setzt demzufolge zurzeit ausschließlich auf einen Direktvertrieb an Interessenten und sucht darüber hinaus keine Kooperationen. Die von der Kreisverwaltung mit der Gigabitkoordination beauftragte Beratungsfirma WiR Solutions GmbH wird dennoch weiterhin Kontaktmöglichkeiten und Informationen zu Starlink aktiv suchen. Ein nächster Ansatzpunkt kann eine Fachmesse in Köln sein, bei der „womöglich“ Starlink vertreten ist. Sollten sich daraus tatsächliche Kooperationsmöglichkeiten ergeben, wird die Kreisverwaltung dem Ausschuss berichten.
Quelle: rp-online.de