Berlin (dpa) – In Russland sollten tätige europäische Unternehmen aus Sicht des Grünen-Politikers Dieter Janecek vor Repressalien durch den russischen Staat geschützt werden. „Russland versucht offenkundig europäische Unternehmen zu erpressen, damit diese ihre Geschäfte vor Ort fortführen“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). „Doch der Drohung vor der Verstaatlichung und der strafrechtlichen Verfolgung von Mitarbeitern deutscher Unternehmen in Russland dürfen wir nicht nachgeben.“
Mit den internationalen Partnern müssen sich Deutschland abstimmen, damit die Geschäftsbeziehungen in Russland mehrfach heruntergefahren werden, sagte der Grüne Politiker. „Der wirtschaftliche Druck auf Putin muss hoch bleiben, damit er zu Verhandlungen bewegt wird.“
Janecek reagierte damit auf den Schritt des Reifenherstellers und Autozulieferers Continental, der seine Produktion in Russland wieder hochgefahren hat. Im Reifenwerk in Kaluga südwestlich von Moskau hatte Conti Anfang März zunächst die Arbeit ausgesetzt. Seit vergangener Woche läuft die Produktion wieder. Der Konzern führte zur Begründung „harte strafrechtliche Konsequenzen“ an, die Mitarbeiter und Führungskräfte vor Ort drohten.
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Quelle: www.sueddeutsche.de