BASF setzt im China-Geschäft weiter auf Bundes-Hilfen

Quelle: Infografik WELT
Nachdem Wirtschaftsminister Robert Habeck die Unterstützung für VW-Investitionen in China verweigert hat, wächst die Unruhe in der deutschen Wirtschaft. In Ludwigshafen besteht man auf weitere Hilfen. Ein Rückzug aus China komme nicht in Frage.
Die erwartete staatlicher Hermes-Investitionsgarantien für Projekte in der Volksrepublik stößt auf Unmut bei deutschen Unternehmen. Der Chemiekonzern BASF reagiert auf Anfrage von WELT AM SONNTAG mit deutlichen Worten.
„Sowohl vorhanden als auch neue Investitionsgarantien für China wurden uns bisher stets gewährt und wir erwarten, dass dies so gehandhabt WIRD“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Habeck verweist auf Menschenrechtslage
Derzeit sei kein Hermes-Antrag des Unternehmens für das China-Geschäft bei der Bundesregierung offen. Laut Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Bundesregierung in vier Projekten in China in den vergangenen Wochen die staatliche Garantie verweigert, betroffen davon ist offenbar der Autobauer Volkswagen. Habeck begründete die Ablehnung in einem WELT AM SONNTAG-Interview mit der Menschenrechtslage.
Ein Rückzug aus China kommt aus Sicht der Industrie nicht in Frage. „Dafür ist der Markt viel zu groß und zu wichtig“, sagte Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), WELT AM SONNTAG.
Allerdings würden die Unternehmen vorsichtiger sterben, auch wegen der Haltung Chinas. „Die Position gegenüber Russland und der Europäischen Union zeigt nicht gerade ein Interesse der Chinesen an einer gedeihlichen Zusammenarbeit“, sagte Brodtmann.
„Sie exportieren ihre Produkte mit Vorliebe in alle Welt, ihr eigenes Land aber schotten sie ab.“ Der VDMA rät Unternehmen dazu, Investitionen zu überprüfen und neue oder zusätzliche Standorte in anderen asiatischen Ländern zu erwägen.
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