• Experte empfiehlt langfristiges Engagement in Tech-Aktien
• Tech-Trends werden zukünftig eine noch größere Rolle für Unternehmen spielen
• Sicherheit durch Automatisierung: Intelligente Cyberabwehr
Vor dem Hintergrund einer drohenden globalen Rezession, hoher Inflationsraten sowie einer straffen Zinspolitik der Fed und anderer Notenbanken sind die Märkte abgestürzt. Besonders hart hat es die Technologiewerte getroffen: Schwächere Umsätze und Gewinnwarnungen machen dem Wachstumsmarkt zu schaffen und gebracht die Aktien der Tech-Unternehmen zu fallen.
Daniel Newmann sieht gegenüber „MarketWatch“ aber gerade im derzeitigen Bärenmarkt eine Chance für bestimmte Tech-Aktien, die sich selbst dann positiv entwickeln würden, wenn der Markt es nicht tut. Rückläufige Märkte böten eine gute Gelegenheit zum Kauf von Anteilen attraktiver Unternehmen, so der Futurum-Analyst. „Und die Geschichte zeigt auch, dass Bärenmärkte dazu neigen, sich zu drehen, sobald eine größere Gewissheit über die Politik besteht, was Zeiten wie jetzt zu einem potenziell profitablen Moment macht, um konstruktiv zu werden und Unternehmen mit hervorragenden Aussichten zu kaufen.“
Der Experte macht am Markt vor allem vier Trends aus: Automatisierung, Intelligenz (KI), Cloud und Cybersicherheit werden künftig noch weiter an Bedeutung gewinnen und langfristig boomen, zeigt er sich überzeugt. Aus jedem der Bereiche stellt der Experte ein Unternehmen vor.
ServiceNow: In der Krise steigende Nachfrage nach Automatisierungsprozessen
Ein Unternehmen, das die erwartete Wachstumsrate stets übertroffen hat, ist ServiceNow. Das Software-Unternehmen ist spezialisiert auf Automatisierungsprozesse von Arbeitsabläufen im weiteren Sinne, also nicht nur in der IT. Betriebliche Aufgaben sowie Geschäftsprozesse können auf der vorhandenen IT-Infrastruktur weiter automatisiert werden. Gerade in der Krise sei dies ein attraktives Angebot für Firmen, die ihren Personalbestand reduzieren müssen.
Die Aktien des Unternehmens lagen im November 2021 auf Ihrem Allzeithoch bei 707,60 US-Dollar, derzeit werden sie an der NYSE bei 369,13 US-Dollar gehandelt, seit Beginn des Jahres sind sie somit stärker als der NASDAQ (-34,03 Prozent) gefallen, und zwar um 47,35 Prozent (Schlusskurs 14.10.2022). Eine steigende Nachfrage im schwachen Marktumfeld sowie eine daraus resultierende Gewinnsteigerung bei ServiceNow werde sich langfristig positiv auf den Aktienkurs des Unternehmens entwickeln, so der Experte.
Cloud-Data-Warehouses: Oracle und Snowflake
Unternehmen wie Oracle und Snowflake bedienen eine riesige Nachfrage in einem schnell wachsenden Markt, denn cloudbasierte Datenplattformen werden eine jährliche Wachstumsrate von über 30 Prozent auf ein Volumen von 39 Milliarden US-Dollar bis 2026 prognostizieren.
Firmen werden voraussichtlich mehr in intelligente Analysesysteme investieren, um ihre Geschäftsprozesse und Entscheidungen zu verbessern, und auch Warren Buffett zeigte sich von Snowflake überzeugt. Das relativ junge Unternehmen konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal 2022 um 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern und seine Kundenbasis deutlich erweitern, wodurch die Prognosen deutlich übertroffen wurden. Die Prognose für 2023 wurde auf knapp über 500 Milliarden US-Dollar erhöht, was einer Umsatzsteigerung von über 60 Prozent entsprechen würde. Damit zeigt sich, dass Snowflake deutlich schneller wächst als das Marktumfeld. Nach Expertenmeinung könnte das Unternehmen sogar perspektivisch zu einem der weltweit führenden Anbieter von Software werden.
Oracle konnte mithilfe seines breiten Kundenstammes seinen jährlichen Umsatz auf über 10 Milliarden US-Dollar steigern und dank der aggressiven Preisstrategie ein Umsatzwachstum von über 50 Prozent im letzten Quartal erreichen.
Daniel Newman sieht für die Aktien beider Unternehmen enormes Wachstumspotential, da sie mit -55,02 Prozent (Snowflake) und -26,26 Prozent (Oracle) seit Jahresbeginn weit hinter ihren Möglichkeiten zurücklägen (Schlusskurse 14.10.2022).
Cybersicherheit: Chance für Palo Alto Networks
Die Nachfrage nach Technologien zur Absicherung der IT-Systeme wird weiter zunehmen. Der Druck auf die Unternehmen, in Cybersicherheit zu investieren wird größer. Der Futurum-Analyst sieht hier Palo Alto Networks klar vorne, da das Unternehmen die Legacy-Architektur und moderne IT-Netzwerke (Next-Generation-Services) unter anderem durch Firmenübernahmen einem stetigen Ausbau hat und mit Wachstum von 27 Prozent im letzten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt ist.
Palo Alto hat zuletzt seine XSIAM-Plattform gestartet, die Bedrohungen durchschnittlich innerhalb von 10 Sekunden erkennen und innerhalb einer Minute darauf reagieren soll. Dabei soll die durch Analysten zu überprüfende Anzahl der Alarme um 80 Prozent reduziert werden. Der CPO Lee Klarich reagierte dazu gegenüber SC Media: „Cortex XSIAM hat ein autonomes SOC aufgebaut, in dem Unternehmen in Bruchteil der heutigen Zeit auf einem Bedrohungen tätigen can und Analysten sich auf die Vorfälle mit der höchsten Priorität konzentrieren können. Das SOC der Zukunft wird auf KI und Automatisierung aufgebaut sein – jeder andere Ansatz ist zum Scheitern verurteilt.“
Redaktion finanzen.net
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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