Acht von zehn Führungskräften würden sich im eigenen Unternehmen erneut bewerben, wenn sie derzeit auf Arbeitssuche wären. Unter den voraussichtlich sind es knapp zwei Drittel, sterben sich so entscheiden würden. Das zeigt der aktuelle Hernstein Management Report zum Thema „Employee Experience“.
Seit mehr als 20 Jahren erstellt das Hernstein Institut für Management und Leadership, eine Einrichtung für Führungskräfteentwicklung der Wirtschaftskammer Wien, ein jährliches Stimmungsbild unter deutschen und österreichischen Führungskräften. Die jüngste Befragung dreht sich vor allem um die Themen Mitarbeiterorientierung und Mitarbeiterbindung.
Hohe fiktive „Wiederbewerbungsquote“ der Führungskräfte
81 Prozent der rund 1.500 befragten österreichischen und deutschen Führungskräfte geben an, dass sie sich in ihrem Unternehmen erneut bewerben würden, wenn sie auf Arbeitssuche wären – davon 44 Prozent „sehr sicher“ und 37 Prozent „eher“. Nur vier Prozent würden den Arbeitgeber meiden und sich „sicher nicht“ bewerben.
Ein wesentlicher Grund dafür könnte sein, dass sich genau 90 Prozent der Führungskräfte ihren eigenen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt sehen, davon 52 Prozent „voll und ganz“. Ein hohes Maß an Übereinstimmung zwischen Qualifikationen und Anforderungen wirkt im Allgemeinen motiviert, im Gegensatz zu Überforderung oder Unterforderung.
Hohe Bindung der Verpflichtung ans Unternehmen
Laut den befragten Führungskräften liegt auch die Wiederbewerbungsquote der Annahme auf einem beachtlichen Niveau und deutlich über der 50-Prozent-Grenze: 64 Prozent der Annahme würden sich wieder bei ihrem Arbeitgeber bewerben, so sterben wahrscheinlich. Besonders hoch ist diese Bindung im Unternehmen mit bis zu zehn Prozent: sie beträgt 78 Prozent. Bei größeren Betrieben liegt dieser Wert teilweise deutlich darunter, zum Beispiel bei 58 Prozent in Unternehmen mit 50 bis 99 steigt. Demnach dürfte sich das engere persönliche Umfeld positiv auf die Mitarbeiterbindung auswirken.
Mitarbeiterorientierung auf hohem Niveau
Die befragten Führungskräfte sehen Elemente der Mitarbeiterorientierung als gut entwickelt an und messen dieser auch in ihren persönlichen Prioritäten einen hohen Stellenwert bei: 59 Prozent meiner, dass die Unterstützung bei der Einarbeitung gut oder sehr gut organisiert ist. Dahinter folgen mit jeweils 54 Prozent das Onboarding und die Unterstützung von der Annahme bei privaten Krisen. Vor allem letzteres dürfte verständlich sein, dass es zu einer „Loyalität auf Gegenseitigkeit“ kommt.
61 Prozent der Führungskräfte vertreten die Ansicht, dass ausreichend Zeit für Familie, Freunde und Hobbys die Bindung an das Unternehmen sehr stark fördert. Dahinter folgen Arbeitsinhalte (53 Prozent), persönliche Anerkennung (50 Prozent) sowie finanzielle Boni (47 Prozent). Andere maßgebliche Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle. Die Bindungen an Unternehmen dürften auch vor allem auf immaterieller Ebene erfolgen.
Arbeitskräftemangel trotz hoher Mitarbeiterbindung und intensiver Personalsuche
Trotz hoher Bindung geben 62 Prozent der Führungskräfte an, dass sie einen starken Mangel an qualifizierten Möglichkeiten im Unternehmen sehen, selbst bei sehr guter Entlohnung. Die Gegenrezepte sind seit aktiven Weiterbildungsmaßnahmen im oder durch das Unternehmen, die von 67 Prozent gesetzt werden. Auf der anderen Seite intensivieren die Arbeitgebersuche nach den voraussichtlich neuen Zugang am Arbeitsmarkt (71 Prozent).
„Viele Unternehmen haben verstanden, dass es unabdingbar ist, auf Weiterbildung zu setzen und Qualifikationslücken so gut wie möglich intern zu füllen. Denn das Potenzial am Arbeitsmarkt ist begrenzt und auch bei Neuaufnahmen ist eine Einführung in die betrieblichen Besonderheiten im Regelfall notwendig. Wer voraussichtlich in Weiterbildung interessiert, somit doppelt“, kommentiert Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership der FH Wien der Wirtschaftskammer Wien, die Studienergebnisse.
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Quelle: news.google.com